Effektives Zeitmanagement.

An der BAG schätze ich neben der familiären und lockeren Arbeitsatmosphäre vor allem die Vielfältigkeit der Aufgaben, die Ausbildung und Studium mit sich bringen. Neues zu lernen, Verantwortung zu übernehmen und anspruchsvolle Aufgaben zu lösen. Das macht mir Spaß.
Sören Günzel: Dualer Student – Betriebswirtschaft | Fachbereich: Kaufmännische Verwaltung

Laufbahn bei der Basalt AG.

1 Ausbildung zum Industriekaufmann
2 Übergangszeit zwischen Ausbildung und Studium: Sachbearbeiter in der Kreditorenbuchhaltung
3 Seit 2020 Duales BWL Studium an der Berliner Hochschule für Technik

Vereinbarkeit von Studium, Arbeit, Sport und Freizeit in der Praxis.

Unser dualer Student der Betriebswirtschaft, Sören, gibt Tipps zur Selbstorganisation.

Arbeiten, gleichzeitig studieren, mindestens drei Mal die Woche Sport, Turniere am Wochenende und am besten noch möglichst viel Freizeit für Freunde und Familie übrighaben. Keine Frage: Ein duales Studium erfordert in jedem Fall ein gutes Zeitmanagement. Wer möchte, dass die Grenzen zwischen „Work“ and „Life“ nicht verschwimmen, muss sich selbst gut kennen und organisieren. Aber auch dann ist es manchmal nicht möglich alle Bereiche komplett voneinander zu trennen. Ist das wirklich so schlimm? In meinem Bericht möchte ich genau diese Frage klären und euch meine Erfahrung zur Work-Life-Balance im dualen Studium bei der Basalt AG näherbringen.

Um mein Zeitmanagement während des Studiums verständlich beschreiben zu können, erkläre ich euch erst einmal, wie ich meine Zeit für gewöhnlich nutze. Deswegen stelle ich euch vier Bereiche vor, die im Rahmen meines Zeitmanagements die größte Rolle spielen. Dabei möchte ich sie auch priorisieren, um spätere Entscheidungen meines Zeitmanagements nachvollziehbar zu machen. Zum anderen möchte ich die zeitliche Flexibilität einzelner Bereiche hervorheben, die es ermöglicht, sie miteinander zu vereinbaren.

 

Mehr als nur ein Hobby: Kanupolo.

Ich spiele aktiv seit mehr als 15 Jahren Kanupolo. Das ist eine recht unbekannte Teamsportart auf dem Wasser, bei der zehn Spieler in jeweils einem Kanu sitzen und probieren einen Wasserball in ein zwei Meter hohes und 1x1m großes Tor zu werfen. Zeitlich gesehen kostet mich das an drei Tagen die Woche zwei bis drei Stunden. Oft trainiere ich darüber hinaus noch ein- bis zweimal selbstständig. An vielen Wochenenden im Sommer fahren wir auf Turniere, die zwei bis drei Tage lang andauern. Die Trainingszeiten sind festgesetzt und ich plane keins der regulären Trainings ausfallen zu lassen. Turniere können in der jährlichen Turnierplanung recht flexibel festgesetzt werden. Jedoch möchte ich im Jahr an rund zehn von zwölf Turnieren teilnehmen. Das bedeutet wenig Spielraum sich Zeit zu erkaufen. Sport hat bei meiner Zeiteinteilung eine große Priorität.

 

Mein Job bei der Basalt AG.

Das duale Studium sieht vor, dass ich im Wechsel drei Monate studiere und dann arbeite. Die drei Monate auf der Arbeit bestehen aus 40-stündigen Wochen. Die tägliche Arbeitszeit kann in einem gegebenen Rahmen und nach Arbeitsaufkommen angepasst werden. Außerdem hat man die Möglichkeit, die Hälfte der Zeit von Zuhause zu arbeiten. Somit ist meine Arbeit bei der Zeiteinteilung als recht flexibel zu betrachten, da ich meine Arbeitszeit in einem Rahmen selbst bestimmen kann. Dafür bin ich meinem Arbeitgeber sehr dankbar! Trotzdem kann ich innerhalb der Arbeitszeit natürlich keine anderen Tätigkeiten ausüben und hier anderen Bereiche einfließen lassen. Somit ist die Arbeit in der Wichtigkeit dem Sport gleichzusetzten.

 

Mein duales Studium an der Uni.

In der Uni-Phase besuche ich immer sechs Kurse und probiere die Prüfungen im 1. und 2. Prüfungszeitraum zu erledigen. Die sechs Kurse entsprechen ungefähr 20 Stunden in der Woche, was sich auf den ersten Blick nicht nach viel anhört. Zeitintensiver ist für mich die Nachbereitung der Kurse. Das bedeutet, dass ich wöchentliche Abgaben erledige und Gruppenarbeiten weiterführe. Dadurch erhöht sich Zeitaufwand für die Uni. Im dritten Monat werden die Prüfungen geschrieben, das ist natürlich die intensivste Phase. Je nach Modul und Art der Prüfung muss ich mehr oder weniger lernen. Jedoch ist mein eigener Anspruch an eine gute Note sehr hoch. Deshalb nehme ich mir genug Zeit, um mich auf Prüfungen vorzubereiten. Die Priorität dieses Bereichs steigt im Verlauf der Uni-Phase. Am Anfang ist die Priorität sehr gering, in der Prüfungsphase jedoch gleichwertig mit Sport und Arbeit. Glücklicherweise ist die Zeitplanung in der Uni sehr flexibel, da ich neben den 20 Stunden, in den ich tatsächlich in der Uni bin, Nachbereitung und Lernen beliebig verschieben kann.

 

Meine Freizeit.

Neben Sport, Uni und Arbeit, ist es wichtig sich auch etwas Zeit für sich selbst zu nehmen. In dieser Zeit möchte ich z.B. lesen, Serien gucken oder mich mit Freuden treffen. Natürlich ist dieser Bereich zeitlich fast komplett flexibel und hängt in der Regel davon ab, wie viel Zeit ich unter der Woche noch übrig habe und wie ich etwas plane. Die Priorität ist daher eher gering, kann aber je nachdem was ich machen möchte auch variieren.

 

Wie lässt sich das alles vereinen?

Da du nun alle Bereiche kennst, die meine Zeit in Anspruch nehmen, kommt sicherlich die Frage auf, wie ich das alles ohne Überschneidungen vereinbaren kann. Ich kann dich beruhigen. Nur in den wenigsten Wochen ist es möglich alle Bereiche sauber voneinander zu trennen und alles zu schaffen, was man sich vorgenommen hat. Im Normalfall verschwimmen die Grenzen und man muss Kompromisse eingehen. Aber das finde ich persönlich nicht schlimm!

Zu Veranschaulichung: Betrachten wir einmal einen zeitlichen Abschnitt im Sommer von sechs Monaten, also einem Semester mit Theoriephase in der Uni und Praxisphase bei der Basalt AG. Ich beginne mein Sommersemester mit der Uni und habe anfangs noch nicht sehr viel zu tun, außer in den Vorlesungen aufzupassen und etwas nachzuarbeiten. Zeitlich gesehen bin ich mit 30 Stunden in der Woche gut dabei. Dazu kommen jetzt noch vier Tage die Woche zwei bis drei Stunden Sport. Da das Training immer abends stattfindet, überschneidet es sich nicht mit den Kursen in der Uni. Das Nachbereiten der Kurse kann ich in dieser Zeit problemlos so schieben, dass es sich nicht mit dem Training überschneidet und auch die Freizeit kommt in der Zeit nicht zu kurz.

Jetzt kommen aber Turniere ins Spiel und es wird kniffliger. Freitagnachmittag bis Sonntagabend regelmäßig unterwegs und „unproduktiv“ sein, kann ich mir nicht leisten, wenn ich weiterhin in der Uni dranbleiben möchte. Jetzt kommt der erste Kompromiss: Etwas Uni während des Turnieres erledigen. Ich fahre meistens mehrere Stunden als Beifahrer im Auto zu Turnieren. Warum diese Zeit nicht nutzen, um etwas für die Uni zu machen. Und auch auf einem Turnier hat man erstaunlich viel Zeit nebenher, die sinnvoll genutzt werden kann. Durch diese Kombination aus Uni und Sport kann ich die ersten zwei Monate der Theoriephase, in der noch keine Prüfungen geschrieben werden, leicht managen.

Nun folgt der intensivste Monat. Die Prüfungsphase in der Uni. Ich muss deutlich mehr Zeit für einplanen und möchte dennoch regelmäßig am Training teilnehmen. Daraus folgt natürlich, dass z.B. die Freizeit etwas weniger wird und ich Turniere ausgiebig nutzen muss, um zu Lernen. Der zweite Kompromiss. Das stört mich aber in diesem Fall nicht, da ich mit dem Sport einen guten Ausgleich zur Uni/Arbeit gefunden habe. Ich lerne in dem Monat deutlich mehr, jedoch belohne ich mich am Ende der Prüfungsphase mit guten Noten. Zeitlich gesehen ist diese Phase sicherlich etwas schwieriger zu handhaben, aber dennoch gut zu bewältigen, wenn man gewillt ist diese Kompromisse auch einzugehen.

Wegen des geregelten Arbeitspensums freue ich mich danach umso mehr auf die Praxisphase. Jetzt erledige ich meine Arbeit in der 40-Stunden-Woche und habe abends immer Zeit, um zum Training zu gehen. Auch für Freizeit ist hier noch Platz. Ich würde sagen, ich habe ein bisschen weniger Zeit zur Verfügung als in den ersten zwei Uni-Monaten, jedoch kann ich sehr konstant planen und habe nach der Arbeit auch wirklich Feierabend. Wenn ich eine Prüfung in der Uni verschiebe, was ich gerne tue, um nicht in zu kurzen Abständen eine zu schreiben, wird es am Ende der Praxisphase intensiver. Da stehen dann die Nachschreibeklausuren an. Hier kommt mein dritter Kompromiss. Ich muss mich nach der Arbeit noch einmal hinsetzen und für Klausuren lernen. Da ich aber sehr lange Zeit habe, um mich vorzubereiten und sogar besser weiß was abgefragt wird, stellt das Lernen zeitlich keine große Herausforderung dar und ich kann auch Training, Arbeit und Lernen miteinander vereinbaren. Damit sind die 6 Monate auch schon vorbei.

Fazit: So schaffe ich es über ein Semester meine Zeit aufzuteilen und alles zu erledigen, was ich mir vornehme. Natürlich gelingt mir dies auch mal besser oder schlechter. Aber mit den Kompromissen habe ich auf jeden Fall gelernt, Zeit auch in schwierigen Situation zu managen. Ich hoffe du konntest etwas aus meinem Beitrag mitnehmen.

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